Summer School 2025
Die Summer School 2025 stand unter dem Leitthema „Methodenvielfalt in der empirischen Lehr-Lernforschung“.
Die Veranstaltung fand vom 24.- 25. Juli 2025 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg am Campus Regensburger Straße in Nürnberg statt und richtete sich an Post-Docs, Promovierende und Studierende aus verschiedenen Disziplinen, sowie allen die sich für wissenschaftliches Arbeiten und Forschungsmethoden interessieren.
Es wurden folgende Workshops zu unterschiedlichen Forschungsansätzen angeboten:
1) Situationsanalyse (Prof. Dr. Ursula Offenberger, Universität Tübingen)
Im Workshop ging es um die pragmatistisch-interaktionistisch fundierte Grounded Theory und die darauf aufbauende Situationsanalyse, entwickelt von Adele Clarke, Rachel Washburn und Carrie Friese. Die Grundtechniken der GT sowie der SitA wurden vorgestellt, und das Verhältnis beider Forschungsstile zueinander wurde geklärt. Dabei ging es etwa um das Verhältnis von Kartieren und Schreiben oder um die Bedeutung von Forschungsdesign.
2) Einführung in die quantitative Datenanalyse mit R (Dr. Manuel Hopp, Universität Tübingen)
Dieser Workshop führte Teilnehmende in die Grundlagen der quantitativen Datenanalyse mit der Programmiersprache R ein. Die Teilnehmenden entwickelten ein Verständnis dafür, wie sie Daten für Analysen in R vorbereiten, grundlegende statistische Verfahren anwenden und Ergebnisse visualisieren können. Nach einer Einführung in die R-Umgebung (RStudio) und die wichtigsten Konzepte des Programmierens in R wurden die Schritte eines typischen Analyseworkflows – vom Datenimport über Datenoperationen (z.B. Skalen berechnen, fehlende Werte behandeln) bis hin zu ersten statistischen Auswertungen (Korrelationen, T-Tests, einfache Regressionen) und der Grafikerstellung – gemeinsam durchlaufen.
3) Mixed-Methods (Prof. Dr. Gerda Hagenauer, Paris Lodron Universität Salzburg)
Mixed Methods werden in der empirischen Lehr-Lernforschung zunehmend eingesetzt. Dieser Einsatz ist aber keinesfalls „trivial“, sondern setzt voraus, dass Forschende zum einen die Grundlagen der qualitativen und quantitativen Sozialforschung beherrschen und zudem einen Überblick über die methodischen und methodologischen Grundlagen zu Mixed Methods besitzen. Im Workshop wurde auf zweiteres eingegangen: Es wurden die Grundlagen von Mixed Methods vorgestellt und diskutiert (z.B. Fragestellungen und Zielsetzungen in Mixed Methods Studien, Mixed-Methods Designs, Integration in Mixed Methods Studien etc.). Diese Überlegungen wurden jeweils auch an konkreten empirischen Studien veranschaulicht, und empirische Studien wurden im Hinblick auf diese Kriterien analysiert. Abschließend wurden die Grenzen, Herausforderungen und Möglichkeiten von Mixed Methods diskutiert.
4) Latente Profilanalyse (Dr. Lisa Pösse, Universität Gießen)
Die latente Profilanalyse (LPA) ist ein statistisches Verfahren, mit dem auf Grundlage kontinuierlicher Merkmale latente (verdeckte) Subgruppen mit ähnlichen Ausprägungsmustern (Profilen) identifiziert werden können. Typische Anwendungsbereiche liegen beispielsweise in der Identifikation verschiedener Typen der Mediennutzung, des Lernverhaltens, des Erziehungs- und Unterrichtsstils, der Selbstregulation, der Persönlichkeit oder motivationaler Einstellungen. Der Workshop bot eine Einführung in die methodischen Grundlagen der LPA sowie in die praktische Umsetzung der Methode mit R.
Eindrücke aus der Veranstaltung:
Tagungsteam: Julia Ortwig (julia.ortwig@fau.de), Ann-Kathrin Quarda & Prof. Dr. Michaela Gläser-Zikuda